Steuern spielen auch für Sportvereine eine wichtige Rolle. Obwohl viele Vereine gemeinnützig sind und steuerliche Vorteile genießen, gibt es dennoch einige Bereiche, in denen Steuern anfallen können. Mit den richtigen Maßnahmen und Strategien lässt sich jedoch erheblich sparen. Hier sind 10 praktische Tipps, wie Vereine ihre Steuerlast reduzieren können.
1. Gemeinnützigkeit optimal nutzen
Die Anerkennung als gemeinnütziger Verein bietet zahlreiche Steuererleichterungen. Ein gemeinnütziger Verein ist von der Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer befreit. Achten Sie darauf, dass alle Voraussetzungen für die Gemeinnützigkeit erfüllt sind, insbesondere die satzungsmäßigen Ziele und die Verwendung der Mittel.
2. Rücklagen bilden
Gemeinnützige Vereine dürfen finanzielle Überschüsse nicht unbegrenzt ansammeln. Allerdings gibt es die Möglichkeit, steuerfreie Rücklagen zu bilden, beispielsweise für größere Investitionen oder Projekte. Diese müssen jedoch klar definiert und im Vorfeld genehmigt sein.
3. Vermeidung des wirtschaftlichen Geschäftsbetriebs
Vereine können durch die Erbringung bestimmter Leistungen in einen steuerpflichtigen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb geraten. Um dies zu vermeiden, sollten Vereinsaktivitäten genau überprüft werden. Veranstaltungen oder Verkäufe sollten klar als gemeinnützig deklariert werden, um Steuern zu sparen.
4. Übungsleiterpauschale nutzen
Die Übungsleiterpauschale ist eine steuerliche Vergünstigung, die Vereinen zugutekommt. Sie ermöglicht es, Übungsleitern, Trainern oder ehrenamtlichen Helfern bis zu 3.000 Euro im Jahr steuer- und sozialversicherungsfrei zu zahlen. Dies senkt die Lohnkosten und fördert das Engagement von Ehrenamtlichen.
5. Ehrenamtsfreibetrag einplanen
Neben der Übungsleiterpauschale gibt es den Ehrenamtsfreibetrag in Höhe von 840 Euro pro Jahr. Dies gilt für Personen, die in einer ehrenamtlichen Funktion tätig sind, z. B. im Vorstand oder in der Verwaltung. Auch hier bleiben Zahlungen bis zu diesem Betrag steuerfrei.
6. Kleinunternehmerregelung anwenden
Für kleinere wirtschaftliche Aktivitäten, wie den Verkauf von Vereinsartikeln oder Catering bei Veranstaltungen, kann die Kleinunternehmerregelung nach §19 UStG angewendet werden. Wenn der Umsatz im Jahr 22.000 Euro nicht übersteigt, müssen keine Umsatzsteuern erhoben oder abgeführt werden. Dies spart sowohl Verwaltungskosten als auch die Abgabe der Umsatzsteuer.
7. Vorsicht bei Sponsoring
Sponsoring-Einnahmen können steuerpflichtig sein, wenn sie als wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb gelten. Daher sollte Sponsoring so gestaltet werden, dass der Verein möglichst nur eine Dankesbekundung ausspricht und nicht aktiv für den Sponsor wirbt. Dies verhindert die Steuerpflicht und bleibt innerhalb der Gemeinnützigkeitsgrenzen.
8. Zuwendungsbescheinigungen korrekt ausstellen
Vereine können Spendenbescheinigungen ausstellen, die dem Spender steuerliche Vorteile bringen. Um dabei rechtlich auf der sicheren Seite zu sein, sollten Zuwendungsbescheinigungen genau nach den Vorgaben des Finanzamtes ausgestellt werden. So vermeidet der Verein mögliche Sanktionen oder Rückzahlungen.
9. Veranstaltungen steuerfrei planen
Veranstaltungen wie Sommerfeste, Turniere oder Benefizveranstaltungen können steuerfrei durchgeführt werden, wenn sie der Förderung der satzungsmäßigen Zwecke dienen. Hier sollten Vereine sicherstellen, dass keine Gewinne im Vordergrund stehen, sondern der gemeinnützige Zweck klar erkennbar ist.
10. Externe Steuerberatung einholen
Vereine sind in vielen steuerlichen Angelegenheiten auf sich allein gestellt. Eine spezialisierte Steuerberatung kann helfen, Steuerfragen korrekt zu beantworten und Sparpotenziale zu erkennen. Gerade bei komplexen Themen wie Umsatzsteuer, Gemeinnützigkeit oder der Abgrenzung von wirtschaftlichem Geschäftsbetrieb und ideellem Bereich ist es ratsam, sich fachkundig beraten zu lassen.
Fazit
Mit der richtigen Planung und den richtigen Maßnahmen können Sportvereine ihre Steuerlast erheblich reduzieren und gleichzeitig ihre finanziellen Mittel für ihre eigentlichen Vereinsziele einsetzen. Es lohnt sich, die steuerlichen Rahmenbedingungen genau zu kennen und gezielt zu nutzen, um den Verein bestmöglich aufzustellen.